Sonntag, 27. April 2014

Und noch mehr Apple picking...

Auch die letzten Wochen haben wir nur Äpfel gepflückt, wir haben uns jedoch nach einer Weile aufgeteilt, sodass ich allein gepflückt hab, weil wir irgendwie arbeitstechnisch nicht so auf einen Nenner gekommen sind. Wir haben dann auch noch die Farm gewechselt, sodass wir auf der Farm, auf der wir gewohnt haben auch arbeiten konnten. Somit haben wir uns den Stress am Morgen und dir Spritkosten gespart. Wir konnten, da es ja mittlerweile Herbst war auch täglich viel länger schlafen als noch zu Anfang, da es der Frost einem nicht so leicht gemacht hat und wir solangr warten mussten, bis auch alle Äpfel wirklich trocken sind. Teilweise konnten wir da erst gegen 10 Uhr anfangen... Dementsprechend hatten wir dann leider nicht mehr soo viel vom Tag, da es ja auch schon früher dunkel wurde. Um halb 7 war es bereits stockduster... Man konnte also höchstens bis 6 arbeiten, wir haben meistens nur bis 4 oder 5 gemacht a 2 bins am Tag. Wenn wir dann fertig waren erstmal duschen, einkaufen oder Essen machen in immer unterschiedlicher Reihenfolge...

Auch das Wetter hat sich schlagartig geändert... Wo wir am Anfang noch bei bis zu 32grad im Schatten gearbeitet haben, brachten es die letzten Wochen gerade einmal auf 21grad oder weniger... Nachts wurde es auch richtig kalt bis zu 5grad und wir haben im zelt geschlafen und gefroren... Man merkte den Winter durchaus kommen. 

Viel anderes kann ich von dieser Zeit gar nicht erzählen, die Tage waren wie gesagt alle gleich. An unserem letzten Abend sind wir ins andere camp gefahren, auf der ersten Farm wo wir gearbeitet haben, und haben dort mit den alten Mitpflückern vorm Lagerfeuer gesessen, Wein getrunken und uns unterhalten... Zwar auch wieder viele Franzosen doch auch andere Nationen waren diesmal vertreten, sodass die Kommunikation nicht nur einseitig war ;) wir hatten einen wirklich schönen Abend :) als wir gegen Mitternacht zurück sind, habe ich mich noch bis 4 Uhr in die "Küche" gesetzt und mit unseren Neuankömmlingen gespielt. Darunter Holländer, ein Engländer, 2 Amis und 3 Franzosen. Verena und Marvin sind schon früh schlafen gegangen... Alles in allem war unser letzter Abend super cool und mir ist es dann schon wieder schwer gefallen zu gehen... Einmal mit den neuen angefreundet musste ich mich auch schon wieder verabschieden... Nachdem ich am nächsten Tag meine Sachen gewaschen und gepackt hatte und noch einen Burger von den Holländern geschenkt bekam, ging es mit dem Bus für mich auf nach Melbourne... Frohe Ostern :)

In Melbourne angekommen habe ich mich direkt auf den Weg zum Flughafen gemacht und dort das Internet nach Schlafplätzen am Flughafen durchkämmt... Am Ende habe ich mich auf einem sehr gemütlichen aber lauten Platz in einem geschlossenen Cafe niedergelassen. Auf einer mit Schaumstoff überzogenen Bank hatte es sich bereits auch schon ein anderer Mann bequem gemacht. Ich habe mich dann mit meinem Schlafsack dazu gelegt, Handtuch über die Augen und versucht trotz des Lärmes ein wenig schlaf zu finden... Um 5 ging dann der Wecker. Auf ins Bad, frisch gemacht, bei Mäcces gefrühstückt und dann im Arrivalbereich auf Möv gewartet...

Mittwoch, 9. April 2014

Sydney, Wiedersehen und Arbeiten…


Sorry, dass ich solange nicht geschrieben habe, aber wir hatten hier die ganze Zeit kein Internet… doch ich fange einfach wieder dort an, wo ich aufgehört habe…


In Sydney bin ich eine Woche geblieben und habe mal wieder von vorne angefangen nach Jobs zu gucken… das alles ist echt kein Zuckerschlecken und deprimiert einen auch total… ich habe mich diesmal nicht nur auf Sydney beschränkt sondern quasi überall in der etwas näheren Umgebung geschaut… doch leider ebenfalls nicht wirklich erfolgreich. Doch dann hatte ich Glück. Habe eine Add gefunden, die gerade einmal 3 Minuten drin war für Gartenarbeit in der Nähe von Sydney. Habe dort direkt angerufen und den Job bekommen :) 1 Tag á 200$ mega gut (da 25$ die Stunde). Der Job fing auch direkt am nächsten Tag an. Der Farmer jedoch hatte etwas Pech von 4 angefragten Leuten, die auf jeden Fall kommen wollten kamen nur 3, von denen der 3. Nach 10 Minuten Unkraut zupfen auch abgehauen ist, einfach weil er keine Lust mehr hatte…der harte verbliebene Kern (also ich und noch ein italienischer Backpacker) sind bis zum Ende geblieben. Der Job bestand auch nur aus Unkraut zupfen, Hecken schneiden und Laub zusammen fegen und pusten. Am Ende haben wir alle zusammen ein Bier getrunken und wurden zurück nach Sydney gebracht. Die nächsten Tage habe ich im Bett verbracht…weiterhin nach Jobs und auch nach Unis geschaut, für den Master… am Freitag durften wir noch einmal für das gleiche Geld auf der Farm arbeiten, da wir ja die Tage davor nur zu zweit waren statt zu viert. An diesem Tag haben wir das ganze Haus aus- und aufgeräumt und geputzt. Vor allem Fenster…ich habe wirklich gedacht dass ich damit nie fertig werde es gab einfach zu viele Fenster… Die restlichen Tage habe ich meinen Trip nach Melbourne geplant und in dann Montag auch abgehauen… habe diesmal alles mitgenommen, da ich einfach nicht davon ausgehe hier die nächsten Monate noch einmal hinzukommen… Nun heißt es auf Wiedersehen Sydney, diesmal endgültig. Und endlich :D viel zu lange in Sydney rumgegammelt und irgendwie auch dort stecken geblieben…

Nach Melbourne bin ich über Mitfahrgelegenheit mit 2 deutschen Mädels und einem Brasilianer. Die beiden Mädels waren ein wenig eingebildet und haben die ganze Zeit auch nur deutsch gesprochen und während der Fahrt ihren Trip über die Great Ocean Road ebenfalls über Mitfahrgelegenheit geplant… Wir sind extra an der Küste entlang gefahren und wollten uns für alle Sehenswürdigkeiten Zeitnehmen, doch die Mädels haben das eigentlich eher als einen Lift ausgenutzt und haben uns total gescheucht… dann waren wir am Strand und wollten dort etwas länger bleiben, da wollten die schon wieder weiterfahren, da sie ja im Zeitdruck waren. Die ganze Fahrt war aber von vornherein anders abgesprochen gewesen (weshalb ich eigentlich auch mitgefahren bin) und wir wollten eigentlich ziemlich viel sehen. Haben wie aber im Endeffekt doch nicht… Muss also ganz am Ende falls ich noch Zeit haben sollte die Strecke noch einmal machen.^^

Nach dieser 2 rasenden 2-Tages Fahrt bin ich dann in Melbourne angekommen und habe gegen Mittag Verena und Marvin (meine Cousine und ihren Freund) getroffen. Zusammen haben wir uns erst einmal in die Bibliothek gesessen und ein wenig nach Jobs recherchiert und rumtelefoniert. Zuerst einzelne Agencys dann einzelne Farmen selbst. Leider waren wir aber nicht erfolgreich und die meisten haben uns gesagt wir sollen gar nicht erst in die Region kommen, da die Saison schon vorbei sei… komischerweise hat uns der Harvest Guide aber was anderes gesagt (also dem kann man echt nicht vertrauen). Auf gut Glück und da uns auch langsam das Geld ausgegangen ist sind wir erstmal Richtung Shepparton gefahren und haben auf einem Rastplatz geschlafen (wie gesagt, kein Geld :D). In Shepparton angekommen sah die Joblage leider auch nicht besser aus… nach 2 Tagen Depression und Ratlosigkeit wurden wir glücklicherweise aber doch angerufen und haben einen Job bekommen… 40$ pro bin und freie Unterkunft, das hörte sich doch erstmal gut an J und alles war egal Hauptsache war wir haben einen Job und bekommen erstmal wieder ein wenig Geld rein. 

Die Unterkunft die wir gestellt bekommen stellte sich aber als reiner Horror heraus… erst einmal mussten wir im Zelt wohnen auf einer Farm, wo mitten im nichts ein offenes Toilettenhaus stand…offen heißt ohne Fenster und Türn mitten in dr Wildnis. Alles voller Tiere von Fruchtfliegen über Mücken, Motten, Spinnen, Käfer alles vertreten. Die Toiletten und Duschen waren total dreckig und verwahrlost. Das Wasser aus der Leitung war braun und stank nach Metallrohr. Und damit sollten wir uns Waschen und Duschen? Uns war zu Anfang ziemlich mulmig, doch mittlerweile Wohnen wir hier seit einer Woche. Ja bei der Toilette und Dusche muss man darauf aufpassen wo man hinläuft bzw. dass man nichts unnötig zu viel anfasst. Es war schon ziemlich gewöhnungsbedürftig sagen wir mal so :D Immerhin wurden Toilettenpapier, Handtücher und Seife gestellt, nur leider niemand der mal sauber macht.

Kommen wir zur Arbeit. Wir haben einen Apple Picking Job bekommen, das heißt zuerst einfach Äpfel pflücken. Doch so einfach, wie man sich das vorstellt ist es gar nicht. Wir pflücken nämlich Pink Lady Äpfel und dürfen auch nur die pflücken, die pink sind. Das alles wird sehr stark kontrolliert. Beim pflücken muss man auf jeden Apfel achten und vor allem drauf achten, dass man die Äpfel nicht auch selber gegen einen Ast oder sie einfach eindrückt. Denn jede Delle, jedes Loch und jeder Apfel, der nicht farbig genug war, war kein guter Apfel. Und wer zu viele schlechte Äpfel pflückt wird entweder schlechter bezahlt oder rausgeworfen… für uns war es am Anfang sehr schwer zu beurteilen wann ein guter Apfel ein guter Apfel ist doch mit der Zeit haben wir das denke ich ganz gut herausgefunden, zumindest wurden wir bis jetzt immer gelobt. Und wir verstehen uns richtig gut mit unseren Supervisorn. Immer wenn die vorbeischauen um unsere Äpfel zu kontrollieren halten wir doch gerne mal einen minutenlangen Plausch um unter anderem gleichzeitig auch eine Pause einzulegen ;) aber es ist auch immer witzig und interessant, was die so erzählen und wie haben ziemlich viel über Spinnen, Schlangen und andere gefährliche Tiere gelernt. Nun wissen wir bei welcher Schlange man einfach nur rennen sollte und bei welcher nicht =P ich hoffe nur, dass wir niemals in eine solche Situation kommen werden… Gepickt haben wir die letzte Woche bei 31°C und purer Sonne, das hieß schwitzen ohne Ende… Am Ende hat man sich nur auf die Brackwasserdusche gefreut. Die Arbeit bei solchen Temperaturen war schon ziemlich ziemlich anstrengend und in der Sonne hatten wir bestimmt auch gefühlte 46°C. Dazu sind die Apfelbäume teilweise sehr hoch, sodass wir diese immer nur mit einer Leiter erreichen. Das heißt andauernd Leiter hoch und runter… und das bei der Hitze mit guten 20 kilo Äpfeln auf der Schulter… nicht ganz einfach… Am Anfang haben wir so 3 Bins pro Tag gemacht im Durschnitt, sind gerade mal 40$ am Tag für jeden… nicht wirklich viel aber wir geben uns Mühe das gerade jetzt, wo es langsam Herbst wird (also nur noch so 20-25°C) zu steigern. 1 Bin sind ca. 700kg Äpfel und ist ca. 1cm2 groß. Das ist schon ziemlich viel. Im Schnitt schaffe wir so 1 Bin in 2 Stunden zu dritt. Wenn man gut ist schafft man 1 Bin in 2 Stunden alleine. Ich bin gespannt ob wir es noch so weit bringen :D Die Arbeit macht auf jeden Fall aufgrund der Supervisor und der Bosse Spaß und wir quatschen auch relativ viel während der Arbeit…

Dazu muss man noch sagen, dass wir 7 Tage die Woche schuften müssen, außer wenn es regnet. Und das kam auch schon vor…erstmal haben wir bis 12 geschlafen, dann direkt Mittag gegessen und dann  den ganzen Tag nur noch im Bett gelegen, gedöst und Filme geschaut… das muss aber auch echt mal sein, das schlaucht schon völlig sonst… Und als Marvin Geburtstag hatte, haben wir eher frei bekommen und alle Supervisor haben sich um uns versammelt… und da wir kein Geld zum feiern hatte, hat uns unser Boss 100$ cash gegeben und meinte wir sollen uns davon Bier kaufen und ein wenig feiern. (Das Geld wird uns natürlich von unserem Gehalt abgezogen) und das haben wir auch direkt gemacht. Wir haben Oettinger geholt :D und Schoko-Geburtstagskuchen J Haben dann Abends fett mexikanische Tortillas gegessen und anschließend Schokokuchen. Dazu dann das gute deutsche Bier :D (da Verena und Marvin das Australische nicht mögen).
Zu den Leuten hier kann man nicht wirklich viel sagen. Wir haben die letzte Woche mit ca. 15 Franzosen zusammengewohnt, die alle total scheiße waren. Franzosen sind einfach nicht wirklich gesellig, wenn sie in einer Gruppe sind. Ich dachte mein Englisch ist schlecht, aber deren Englisch ist nichtmal zu verstehen. Mich hat mal einer 3 Mal angesprochen weil er nicht wusste dass travail work heißt (also Arbeit) und ich habe mich einfach nicht angesprochen gefühlt weil er ja halb Französisch gesprochen hat… er wollte mit mir aber über die Arbeit sprechen… das Gespräch ist aber dann auch ziemlich schnell abgebrochen weil ich nichts verstanden hab und er nur meinte ach egal wie sehen uns^^ Dann haben die natürlich den ganzen Tag nur gekifft uns Abends gesoffen und waren total laut…haben die ganze Zeit irgendwelche französischen Lieder gesungen und uns wach gehalten… ich bin mittlerweile echt nicht mehr gut auf Franzosen zu sprechen und ich hasse die Sprache! Wenn man den ganzen Tag schon im Apfelfeld Franzosen hat die den ganzen Tag Französische Lieder singen aber dann abends noch welche betrunken grölen, hat man echt keine Lust mehr. Und unser Arbeitsteam war auch nur aus bestimmt 30 Franzosen, einem Engländer, 4 deutschen (wir plus noch einer) und 2 Italienern. Das hat schon ziemlich genervt… Dazu haben die Mädels immer den ganzen Tag das Bad blockiert, das ganze warme Wasser verbraucht und sich zur Arbeit geschminkt :D waren aber selbst total ungeduldig wenn wir gespült haben und die zur gleichen Zeit spülen wollten… die sind einfach unglaublich unfreundlich… also wir haben mehr mit den Supervisorn zu tun als mit denen. Und die haben auch richtig oft Ärger bekommen oder sind rausgeflogen. Heute verlassen uns bis auf 3 alle :D Bin mal gespannt wer dann nach kommt ich hoffe alles außer Franzosen…

Soweit von mir aus Shepparton bzw. irgendwo im nirgendwo zwischen Shepparton und Nathalia (Banbartha). Bleibt mir treu, empfehlt mich weiter ;)